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Leichte Sprache
RAUM 2 Intro

Sprache im Dienste der (Pflege-)Politik

Über die pflegepolitische Wortakrobatik der vergangenen Jahre

Stefan Arend. CAREkonkret, 2020

Begriffe und die Sprache von Gesetzen

Hörversion

 

Begriffe sind zwiespältig. Viele Begriffe transportieren Wertungen. Sie grenzen ab.

Sie werden zu Differenz-Begriffen.
Ein Differenz-Begriff kann dazu verwendet werden,

  • Menschen klein zu machen
  • die Wertung aus einem anderen Begriff herauszunehmen und durch einen scheinbar neutralen, „wissenschaftlichen“, „objektiven“ Begriff zu ersetzen
  • ihn als eigene Bezeichnung für sich selbst zu benutzen. Das nennt sich Selbstbezeichnung.

Das Bedürfnis, sich von jemandem abzugrenzen, um sich selbst besser zu fühlen oder eine stärkere Position im Zusammenleben zu erreichen, ist menschlich.
Das geht auch durch die Verwendung von Worten.

 

Dadurch werden Differenz-Begriffe zu Kampfbegriffen. Es ist deshalb wichtig, die Geschichte der Begriffe und ihre konkrete Verwendung anzuschauen, denn Begriffe sind ein Produkt von Denkweisen und Deutungen. Nur auf diese Weise kann offengelegt werden, welche Mechanismen der Macht hinter ihrer Verwendung wirken. Gesetze sind Ausdruck dieser Diskussion um Macht. Deshalb können Gesetzestexte einerseits angsteinflößend wirken. Andererseits sind sie in Sprache gegossenes Recht, das man einfordern und einklagen kann. Sprache als Macht, die sich in Gesetzen niederschlägt, legt verlässliche Spielregeln für unser Zusammenleben fest. Politik ist der Gestaltungsraum dieser Spielregeln.

Hier ein Beispiel

Einige Beispiele von schwierigen und umkämpften Begriffen

Behindertenrecht in Deutschland

Hörversion

 

Die Möglichkeit, selbstbestimmt mit Behinderung leben zu können hängt zu einem großen Teil von den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab, in denen sich die Begriffe „Integration“, „Inklusion“ und „Teilhabe“ bewegen. Das zeigt die nächste Grafik.

 

In Deutschland fühlen sich die verschiedenen Rechtsformen, Zuständigkeiten und Vorschriften nur zu oft wie ein undurchdringlicher Dschungel an. Dafür steht symbolisch das hier als Collage erstellte Labyrinth auf dem Deutschen Bundestag.

 

Durch diesen Irrgarten führt der Jurist Horst Frehe. Er beleuchtet die wichtigsten Etappen und Arten des Behindertenrechts. Dabei erzählt er von seinem eigenen Einsatz für die Rechte von Menschen mit Behinderung.

Begriffe Integration - Inklusion - Teilhabe

Im Labyrinth: Kurzvideos zu Behindertenrecht mit Horst Frehe

Hörversion

 

Horst Frehe ist Jurist, Industriekaufmann, Betriebs- und Volkswirt, Politikwissenschaftler und Soziologe. Er war eine zentrale Figur der Krüppelbewegung. Er arbeitete als Richter am Sozialgericht Bremen, lehrte an zahlreichen Hochschulen und war Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft für „Bündnis 90/DIE GRÜNEN“. Zudem ist er Mitglied im „Forum behinderter Juristinnen und Juristen“.
Er engagiert sich in der „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben“, für die er im Jahr 2007 Vorsitzender des Sprecherrates im Deutschen Behindertenrat war.

 

weiter zum Labyrinth

Die Entwicklung des Behindertenrechts bis in die 1970er Jahre

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Paradigmen und Paradigmen-Wechsel. Das Fürsorge-Paradigma, das Integrations-Paradigma und das Teilhabe-Paradigma

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Unterscheidung von Integration, Inklusion und Teilhabe

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Der Begriff Behinderung. 3 Definitionen: 1. Beschädigung, 2. Beeinträchtigung und 3. das Verhältnis von behinderten zu nicht-behinderten Menschen

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Die UN-Behindertenrechts-

konvention von 2009

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Das Sozialgesetzbuch IX von 2001

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Der Leistungskomplex 32. Eine Berliner Spezialität

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Horst Frehe. Sein Weg von der Krüppelgruppe zur Politik und in die Justiz

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