Zur Diskussion: Krüppel-Gruppen in der Behinderten-Bewegung

Menschen mit Behinderungen gründen in den 1970er Jahren
sogenannte »Krüppel-Gruppen« in verschiedenen Orten in Deutschland.
Sie geben sich absichtlich die abwertende Bezeichnung »Krüppel«.
Damit wollen sie gegen die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen
protestieren und Menschen ohne Behinderungen zum Nachdenken anregen.

In diesen »Krüppel-Gruppen« sind damals nur Menschen mit Behinderungen.
Menschen ohne Behinderungen durften nicht mitmachen.
Diese strengen Regeln fanden andere Menschen mit Behinderungen nicht gut.
Deshalb gibt es viele Diskussionen um die »Krüppel-Gruppen« bei allen,
die sich damals für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen.
Viele sagen:
Menschen mit und ohne Behinderungen müssen zusammen arbeiten,
damit es gleiche Rechte für alle geben kann.

Im Jahr 1985 lösen sich die »Krüppel-Gruppen« auf.
Seitdem gibt es an vielen Orten in Deutschland
die „Interessen-Vertretung Selbstbestimmt Leben“, kurz ISL.
Dort beraten Menschen mit Behinderungen andere Menschen 
mit Behinderungen
und setzen sich auch politisch für ihre Rechte ein.

PODCAST – Deutsche Welle, „Echt Behindert“: Folge 7. Krüppelstandpunkt und selbstbestimmtes Leben

Datum: 29.10.2020