Das Jahr 1981 wird von der UNO angekündigt als
„Internationales Jahr der Behinderten“.
Mit dem Spruch „Einander verstehen – miteinander leben“
will diese Organisation der Vereinten Nationen damals
das Verhältnis von Menschen mit und ohne Behinderungen verbessern.
Die „Krüppel-Gruppen“ und die Behinderten-Bewegung allgemein
finden diese Aktion schlecht.
Sie haben an die UNO diesen Vorwurf:
Das „Internationale Jahr der Behinderten“ ist hauptsächlich
für Menschen ohne Behinderungen.
Diese Menschen können dann zeigen,
wie toll sie Menschen mit Behinderungen helfen.
Aber das führt nicht zu einer Gleichberechtigung aller Menschen.
Es gibt deshalb verschiedene Protest-Aktion.
Zum Beispiel stört die „Aktions-Gruppe gegen das UNO-Jahr“
eine Veranstaltung in der Westfalen-Halle in Dortmund.
Dort soll der damalige Bundes-Präsident Karl Carstens eine Rede halten.
Der muss dann in einem Neben-Raum sprechen,
weil sich Mitglieder der Aktions-Gruppe an die Bühne anketten.
Über diese Aktion wird sogar in den TV-Nachrichten berichtet
in der Tagesschau.
Film-Ausschnitt: „lieber arm dran als arm ab“ von Wolfram Deutschmann
Eine weitere Aktion gibt es auf der REHA-Messe in Düsseldorf im Juni 1981.
Dort haut Franz Christoph aus der Bremer Krüppel-Gruppe
dem Bundes-Präsidenten mit einer Krücke gegen das Bein.
Weil er eine Behinderung hat,
wird Franz Christoph dafür nicht betraft.
Im Dezember 1981 gibt es in Dortmund eine große Veranstaltung
über 2 Tage: das sogenannte „Krüppel-Tribunal“.
Dort geht es um die Lebens-Situation von Menschen mit Behinderungen
in Deutschland, zum Beispiel:
Beim „2. alternativen Gesundheits-Tag“ in Hamburg 1981
gibt es dann Veranstaltungen,
bei denen Mitglieder der Krüppel-Gruppen selbst die Themen bestimmen: