Der Assistenzdienst „ambulante dienste e.V.“ heute

 Der Verein „ambulante dienste“ steht für selbstbestimmtes Leben mit persönlicher Assistenz, auch und gerade bei einem hohen Unterstützungsbedarf. „ambulante dienste“ heute, das bedeutet mehr als 100 Assistenznehmer*innen und über 700 Assistent*innen. Mit der Größe wachsen die Anforderungen. Die Verhandlungen mit den Pflegekassen und dem Berliner Senat zur Finanzierung der Assistenz waren und bleiben eine Herausforderung.

Im Zuge der gesetzlichen Einführung der Pflegeversicherung Mitte der 1990er Jahre und nach heftigen Protesten kann „ad“ zusammen mit dem „Berliner Bündnis für selbstbestimmtes Leben“ die Etablierung eines eigenen Moduls für die Persönliche Assistenz erreichen: den „Leistungskomplex 32, auch LK 32“, sozusagen eine Berliner Spezialität. Damit kann „ad“ weiter nach Stunden abrechnen, die Assistenz wird nicht in die einzelnen Module, wie es die Pflegeversicherung vorsieht, aufgeteilt. Früher gab es nur die Wahl zwischen dem Arbeitgeber*innen-Modell, in dem Assistenznehmende alles selbst organisieren und verantworten, oder dem Assistenzdienst. Heute können Assistenznehmende im Rahmen des Persönlichen Budgets beides kombinieren. Dazu bietet „ambulante dienste“ auch Beratung und Unterstützung an.

Einen großer Erfolg in Bezug auf die Bezahlung der Beschäftigten kann „ad“ 2021 verkünden: den Abschluss eines Haustarifvertrages mit „ver.di“ und die Absicherung der Refinanzierung durch die Kostenträger.